NATUR
[67] Ascio Zwei Darstellungen des „Grünen Mannes“. Die zweite mit der Randbemerkung: „Ein Grüner Mann aus dem 13. Jahrhundert. Dom zu Bamberg, Deutschland. S. 58, Rupert Sheldrake. In dem Moment, wo die Bevölkerungsdichte einen neuen Dialog zwischen Mensch und Natur verlangt“ Unten rechts: „Mensch und Natur“
In Recherche de la base et du sommet [Erforschung des Fußes und des Gipfels], 1950, schreibt der Dichter René Char: „In den auf die Befreiung Frankreichs folgenden Monaten versuchte ich, meine Ansichten und Gefühle zu ordnen, die aus Gründen der Selbstverteidigung einige Blutflecken abbekommen hatten, und ich bemühte mich, in dem Herdfeuer meines Herzens die Asche von der Flamme zu trennen. Wie ein Ascio suchte ich den Schatten und stellte die Erinnerung wieder her, jene, die mir vorausging.“ Und der Übersetzer ins Spanische, Jorge Riechmann, merkt an: „Ethymologische Bedeutung von Ascio: ‚Wesen ohne Schatten’, was vom griechischen Wort skia, Schatten, abgeleitet ist. Die Geografen der Antike bezeichneten so die Bewohner der heißesten Tropen, denn wenn die Sonne im Zenit steht, scheinen sie keinen Schatten zu haben. Char bildete sich seinen eigenen Jugendmythos von den Ascios, Pflanzenmenschen ohne Schatten, die für den surrealistischen Dichter Modellcharakter hatten (...) Was uns hier interessiert, ist die Verbindung von Schatten und Erinnerung.“ In Das schöpferische Universum, Frankfurt a. M.: Ullstein, 1996, schreibt der umstrittene britische Biologe und Philosoph Rupert Sheldrake: „...wieder und wieder stoßen wir auf die mysteriöse Gestalt des Grünen Mannes, einen pflanzenumwucherten abgeschnittenen Kopf, aus dessen Mund häufig Zweige sprießen...“ (Francesc Abad, block W. B. Ein Denken, das Bilder erschafft, Katalog hgg. von Manel Clot, Barcelona, 2008, S. 278)
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